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TCP/IP - Referenzmodel
Das Medium Internet ist aus der heutigen Zeit einfach nicht mehr
wegzudenken, einen großen Anteil daran hatte die Entwicklung der
Protokollfamilie TCP/IP als Standard für die Übertragung der Daten.
TCP/IP besteht schon seit Anfang der siebziger Jahre und wurde somit sogar noch
vor der Erforschung des OSI-Referenz-Modells, welches an TCP/IP angelehnt ist,
als Standard definiert. Bei der Protokollfamilie TCP/IP gibt es allerdings nur 4
Schichten und nicht 7 wie dem OSI-Modell. Diese 4 Schichten übernehmen dafür
aber gleiche mehrere Funktionen gleichzeitig, dies soll die folgende Tabelle
kurz erläutern :
TCP/IP-Layer | OSI-Layer | Bezeichnung | Funktionen | Dienste |
4 | 6 + 7 | Anwendungsschicht | NetBIOS, WinSock | HTTP, FTP, Telnet, DNS ... |
3 | 4 | Transportschicht | TCP, UDP | diverse Kommunikations-Dienste |
2 | 3 | Internetschicht | IP, ARP, RARP | Ping |
1 | 1 + 2 | Netzwerkschicht | LAN, MAN, WAN | reine Bitübertragung |
Und nun wollen wir die einzelnen Spalten der Tabelle und ihre Inhalte einmal
näher beleuchten :
In der vierten Schicht vereint das TCP/IP die Funktionen der OSI-Schichten 6 und
7 ; NetBIOS und WinSock stellen in diesem Falle zwei Programmschnittstellen zu
den angegebenen Diensten wie z.B. FTP dar. Um diese Dienste nutzen zu können,
sind diese Schnittstellen lebensnotwendig, besonders die Funktion WinSock. Die
andere Funktion NetBIOS hat eher eine andere Aufgabe, sie übernimmt die
Verbindung zur darunter liegenden nächsten Schicht Transportschicht
Kommen wir nun zur dritten TCP/IP-Schicht. Hier übernimmt das
Transport-Protokoll TCP die Aufgabe für den reinen Datentransport im Netzwerk.
Das UDP-Protokoll, welches in der Tabelle erwähnt wird, ist ebenfalls ein reines
Transport-Protokoll. Der Unterschied zwischen beiden liegt allein in der
Kontrollfunktion. Während das TCP während der Datenübertragung zusätzlich
kontrolliert, ob die Daten auch richtig am Ziel angekommen sind, verzichtet das
UDP gänzlich auf diese Kontrollfunktion. Deshalb wird auch bei der
Datenübertragung meistens das TCP benutzt, um Fehlern in der Übertragung
vorzubeugen und diese auch dann erkennen zu können. UDP wird eher dort
eingesetzt, wo größere Datenmenge übertragen werden müssen. Würde man mit dem
TCP übertragen, würde die Kontrollfunktion alleine schon einfach zuviel Zeit in
Anspruch nehmen. Ein Beispiel für UDP-Übertragungen wären zum Beispiel
Audiodaten oder ganze Videos im Internet, weil dort die Datenmenge einfach so
groß sind und man keine Geschwindigkeit einbüßen möchte.
In der zweiten TCP/IP-Schicht sehen wir auf einen Blick das IP-Protokoll. Im
Gegensatz zum TCP-Protokoll hat es die wichtige Aufgabe, allein erst einmal die
Verbindung zwischen zwei Rechnern im Netzwerk aufzubauen. Das TCP-Protokoll ist
also auf das IP-Protokoll angewiesen, ohne dem läuft da gar nichts. Um die
Rechner exakt im Netzwerk zu 'adressieren', kommt dem IP das oben schon
beschriebene ARP-Protokoll zur Hilfe, welches sich um die Umformung der
IP-Adresse in die MAC-Adresse kümmert, um den Rechner im Netzwerk genau zu
adressieren.
Mit dem Ping-Dienst / -Befehl kann man zur Prüfung im Netzwerk feststellen, ob
ein Rechner erreichbar ist.
Während die anderen 3 TCP/IP-Schichten schon den Umgang mit fertigen
Datenpaketen beherrschen, hat die erste TCP/IP-Schicht im LAN / MAN / WAN
dagegen die Aufgabe, die reinen Bits zu übertragen. Alle anderen Schichten bauen
somit auf dieser Schicht auf und stehen direkt mit ihr in Kontakt.