11.SWAT (Samba Web Administration Tool)

Das Samba Web Administration Tool (SWAT) ist eine neue Funktion, die in Samba 2.0.0 integriert ist. Es ist ein Mini-Web-Server und eine CGI-Skripting-Anwendung, die dazu entwickelt wurde, über den inetd zu laufen und Zugriff auf die Datei smb.conf auf dem System zu bieten, auf dem SWAT läuft. Der inetd ist der Dämon, der das Starten der meisten Netzwerkdienste unter Unix handhabt und durch die Datei /etc/inetd.conf gesteuert wird. (Weitere Informationen zu inetd finden Sie über den Befehl man inetd.)

SWAT ermöglicht einer entsprechend autorisierten Person (mit dem root-Passwort) die Konfiguration aller Samba-Funktionen über Webseiten. SWAT bietet außerdem Hilfe-Links zu allen konfigurierbaren smb.conf-Optionen auf jede Seite, so dass Admininstratoren die Auswirkung jeder Änderung leicht verstehen können.

SWAT wird unter Samba 2.0.0 standardmäßig aufgebaut und installiert, aber je nach System und Installationsmethode müssen Sie möglicherweise einige zusätzliche Optionen konfigurieren, um SWAT benutzen zu können.

Wenn Sie Samba über RPM auf einem Linux-System installieren, übernimmt RPM alle notwendigen Konfigurationsaufgaben (inklusive der später erwähnten Änderungen). Wenn Sie aber manuelle Methoden verwenden, müssen Sie die folgenden Schritte ausführen:

  1. Samba konfigurieren:
    configure bzw. ./configure
  2. Samba übersetzen:
    make
  3. Samba installieren:
    make install
  4. Der /etc/services eine Zeile wie die folgende hinzufügen:
    Swat 901/tcp

Wenn Sie NIS benutzen, müssen Sie wahrscheinlich Ihre NIS-Service-Maps neu aufbauen.

  1. /etc/inetd.conf eine Zeile wie die folgende hinzufügen:
    swat   stream   tcp   nowait.400   root /usr/local/samba/bin/swat swat

Wenn Sie Ihre Samba-Binärdateien an einem anderen Ort installiert haben, müssen Sie das Verzeichnis entsprechend ändern.

  1. Haben Sie die Schritte 1 bis 5 absolviert, können Sie den inetd neu starten, indem Sie ein HUP-Signal übertragen. Dann liest der inetd seine conf-Datei erneut, und SWAT ist für den Einsatz bereit. Dafür können Sie verschiedene Methoden benutzen. Die einfachste ist kill -HUP PID, wobei PID für die Prozess-ID des inetd-Daemons steht.

Wenn Sie diese Schritte durchgeführt haben, sollten Sie über Ihren bevorzugten Browser auf SWAT zugreifen können. Um dies zu tun, besuchen Sie Ihren Samba-Server an Port 901, indem Sie in der Adresszeile Ihres Browsers http://Ihr-Server:901 eintragen und Ihr Server durch die IP-Adresse des Servers oder seinen DNS-Namen ersetzen.

benutzen Sie einen Browser um über SWAT auf Ihren Server zuzugreifen.

SWAT bearbeitet nur Ihre smbpasswd-Datei, nicht Ihre normalen Unix-Passwortdateien.

Home
Das Home Menü ist im Prinzip ein sehr gutes Menü um sich mögliche Informationen rund um Samba zu besorgen. Angefangen bei den entsprechenden Dämonen, über Administrator Utilities bis hin zu detaillierten Beschreibungen findet sich hier einfach alles. Beim anklicken auf einen der Links öffnet sich ein weiteres Browser Fenster, wodurch das ganze sehr übersichtlich bleibt

Globals
In dem Globals-Bereich können generelle Eigenschaften von Samba definiert werden. So ist es zum Beispiel möglich einen NT Server über Samba auf die Beine zu stellen, oder Samba einfach nur als Fileserver ohne Benutzerangaben einzurichten (siehe dazu auch die anderen Samba Dokumentationen).

Als erstes finden sich diverse Buttons, wie zum Beispiel die Fortgeschrittene Ansicht (Advanced View), in der sämtliche Parameter verzeichnet sind. Änderungen können einfach über den Button "Commit Changes" übernommen werden. Soll die ursprüngliche Konfiguration wieder hergestellt werden, so findet sich dort auch noch ein "Reset Values" Button.

Shares
Auch hier ist es ähnlich wie im Global Bereich. Es gibt eine Standard Ansicht und eine Fortgeschrittene Ansicht. Allerdings muss der User erst eine Freigabe einrichten (Create Share) bevor es soweit kommt. Ist schon eine Konfiguration vorhanden kann sie per Pull-Dorn Menü ausgewählt und "Choose Share" angeklickt werden, um die Freigabe zu aktivieren. Ist eine entsprechende Freigabe überflüssig kann sie ebenfalls auch wieder gelöscht werden (Delete Share). Auch hier ist es wieder so aufgebaut, dass zu jedem Parameter eine Hilfe vergeben ist und evt. die Default-Werte gesetzt werden können.

Printers
Das Printers Menü ist von dem Oberflächen Prinzip genauso aufgebaut wie das SHARES bzw. das GLOBALS Menü. Erst muß einen Drucker erstellt werden, damit die restliche Konfiguration erfolgen kann. Dabei sollte auf jeden Fall darauf geachtet werden, daß ein Name gewählt wird wie er in der /etc/printcap eingetragen ist (z.B. bj200-a4-raw), damit nicht alle verfügbaren Drucker in der Netzwerkumgebung erscheinen.

Status
Das Status Menü gibt den kompletten Server Status aus. Hier kann herausgefunden werden, ob zum Beispiel die Dämonen laufen, wer gerade mit dem Server verbunden ist oder welche Dateien gerade geöffnet sind. Außerdem ist es möglich, den Status in einem Zeitraum von 20 Sekunden regelmäßig zu aktualisieren und ungewünschten Clients zu "kicken".

View

Unter View findet sich die gesamte Samba Konfiguration wieder, die sich auch generell in der /etc/smb.conf Datei befindet. Sie wird auch hier in zwei Bereiche aufgeteilt. Zum einen die Standard Ansicht und die Fortgeschrittene Ansicht. Die Standard Ansicht ist indentisch mit der /etc/smb.conf Datei. Die Fortgeschrittene Ansicht zeigt wiederum alle möglichen Parameter mit Ihren Default-Werten.

Password
Das letzte Menü bei SWAT ist das PASSWORD Menü. In ihm können User angelegt werden, welche sich vorher schon in der /etc/passwd befinden. Außerdem ist es noch möglich schon vorhandene Passwörter von dem Server bzw. den Clients zu ändern und/oder User zu (de)aktivieren.

Andere GUI Tools für Samba
GUI (Graphical User Interface, grafische Benutzeroberfläche)

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